Ausverkauf in Europa: Fokus auf nachhaltige Dividendenzahler
Europäische Aktien haben ihren schlimmsten Start in ein neues Jahr seit 2008 hinter sich. Er war durch verbreitete gesamtwirtschaftliche Instabilität und zuletzt durch Sorgen um den europäischen Bankensektor geprägt. Der Umfang des Ausverkaufs signalisiert einen verhalteneren Ausblick auf die europäischen Aktienmärkte im Jahr 2016. Nach unserer Meinung ist die zurückhaltende Stimmung nicht gerechtfertigt. Jetzt könnte der Zeitpunkt für einen attraktiven Einstieg in europäische Aktien gekommen sein.
Dividendenstärke lässt vermuten, dass Fundamentaldaten bei Aktien unbeachtet blieben
Auf der Basis ihrer Fundamentaldaten zeigen europäische Aktien keine Anzeichen einer Krise. Nehmen wir beispielsweise die Dividenden. Im vergangenen Jahr haben die meisten europäischen Aktiensektoren ihre Dividenden pro Aktie über die letzten zwölf Monate (TTM DPS) gesteigert, besonders die Unternehmen in zyklischen Sektoren (siehe Diagramm 1).
Dieser Trend zeigt die fundamentale Stärke europäischer Aktien. Stabile Bilanzen haben im vergangenen Jahr geholfen, ein großzügiges Dividendenwachstum zu halten. Diese Fundamentaldaten dürften auch in den nächsten vier Quartalen stabil bleiben, da 6 von 10 Aktiensektoren vorgeben, das TTM DPS zu steigern (siehe Diagramm 2). Die Sektoren Finanzen und Zyklische Konsumgüter dürften diese Entwicklung tragen. Ihre Beständigkeit weist auf eine Ausweitung der Erholung in Europa hin.
Kein Zeichen einer Bankenkrise in Europa
Damit sich die Erholung selbst trägt, ist die Gesundheit der Banken in der Eurozone von ausschlaggebender Bedeutung. Trotz verhaltener Erwartungen an die Gewinne übertreffen 14 von 22 Banken in der Eurozone die Gewinnschätzungen der Analysten, darunter ING, Natixis und Commerzbank, die zweitgrößte Bank in Deutschland. Die übrigen Banken, die ihre Ergebnisse für das 4. Quartal noch nicht veröffentlicht haben, dürften den Markt kaum verändern. Es handelt sich hauptsächlich um griechische oder regionale Banken. Diese überraschenden Gewinne sollten Investoren etwas beruhigen und Sorgen um negative Zinsen oder Folgen der Gegenwinde in der Weltwirtschaft für die Gewinnmargen zerstreuen. Gleichzeitig sollte auch das Ausbleiben größerer Herabstufungen durch Ratingagenturen die Stimmung der Anleger aufhellen, da dies darauf schließen lässt, dass sich das Kreditrisiko erhöht. Selbst die Bonität von Adressen wie die Deutsche Bank, deren Schuldentragfähigkeit kürzlich in Frage gestellt wurde, wurde nicht herabgestuft. Stattdessen boten die Aussagen des Finanzvorstands und Meldungen über einen möglichen Schuldenrückkauf der Öffentlichkeit eine Bestätigung ihrer Liquidität. Auch Erwartungen, dass die EZB alle Schleusen offenhält, um die Banken mit Liquidität zu versorgen, sollten Bedenken zerstreuen, dass eine Krise im Entstehen ist.
Kapazitätsanpassung hält Gewinne der Unternehmen hoch
Der Widerstandsfähigkeit europäischer Unternehmen gingen Jahre voraus, die durch Kostendisziplin und Kapazitätsrationierung geprägt waren. So konnten globale Industrie-Mischkonzerne wie Siemens bei einer weltweit nachlassenden Konjunktur belastbar bleiben und ihre Vorgabe für den Gewinn je Aktie für das Gesamtjahr dank einer die Konsensmeinung übertreffenden Gewinnsituation im 1. Quartal 2016 sogar anheben. Europäische Unternehmen sind dank der Kontrolle der Lohnentwicklung und des Investitionsaufwands jetzt besser positioniert, ihre Gewinne selbst bei einem weltweit langsameren Wachstumstempo zu halten. Auch die Ausgabebereitschaft der Konsumenten ist ein positiver Faktor. Sinkende Ölpreise haben die zyklischen Ausgaben nach langem Warten endlich beflügelt. Deutlich wird diese Stärke durch den um 17,3% im Jahresvergleich höheren Zulassungen von Neuwagen. Mit fortschreitender Erholung in Europa werden die Konsumenten eine noch wichtigere Rolle spielen; dies wird den Aktien im Sektor Zyklische Konsumgüter gut tun.
Zugang zu Qualität durch europäische Dividendenzahler
In den nächsten Wochen dürften die Fundamentaldaten wieder in den Vordergrund treten und eine verfrühte Unruhe im Markt zerstreuen. Die anhaltende Stärke europäischer Unternehmen wird europäischen Aktien wichtige Aufwärtsimpulse verschaffen. Kluge Anleger sollten Investments in hochwertige Dividendentitel mit soliden Bilanzen als Wette auf Europas fundamentale Stärke erwägen. Besonders der WisdomTree Europe Equity Income UCITS ETF bietet einen Schwerpunkt auf nachhaltigen Dividendenzahlern, darunter die Banken. Überzeugende Opportunitäten im Konsumsektor lassen sich ferner im WisdomTree Europe SmallCap Dividend UCITS ETF finden; er enthält Dividendenzahler, die den Korb mit Qualität anreichern. Anleger, die diese Meinung teilen, sollten die folgenden OGAW-ETFs in Erwägung ziehen:
Sofern nichts anderes angegeben ist, stammen alle Daten von WisdomTree Europe und Bloomberg.