Die Fed: Die Erwartungen werden bescheidener
![](https://www.wisdomtree.eu/-/media/eu-media-files/blog/refresh-images/abstract-and-landscape/market-boards-and-graphs/market-board-1151x564.jpg?h=564&iar=0&w=1151&sc_lang=de-de&hash=B5336AB973D83129019CB75F1C288044)
Mitte Dezember bescherte die US-Notenbank (Fed) den Finanzmärkten schließlich Aufwind. Seitdem entwickeln sich jedoch die US-Zinsen nach dem Motto „ein Schritt vor, zwei zurück“. Nachdem die Fed sich für eine Anhebung des Tagesgeldsatzes um 25 Basispunkte entschieden hatte, kletterte die Rendite der US-amerikanischen 10-Jahres-Staatsanleihen auf einen Höchststand bei 2,31%, änderte dann jedoch die Richtung und sank in den letzten Wochen unter die 2-Prozent-Marke.
Der deutliche Einbruch beim Rohöl und der anhaltende Kursverfall bei Aktien haben wieder einmal Käufe als sicherer Hafen veranlasst - ein Schauspiel, das wir in den letzten Jahren mehrmals beobachtet haben. Außerdem spielten Sorgen um ein nachlassendes globales Wachstum, begründet durch Bedenken über Chinas Wirtschaft, eine Rolle. Derweil werden auch die weltweiten zins- und geldpolitischen Entscheidungen in den Industrieländern genau beobachtet. In den USA fielen die Wirtschaftsmeldungen eher durchwachsen aus. Robuste Zahlen vom Arbeitsmarkt im Dezember wurden seitdem durch schwächere Ergebnisse in der verarbeitenden Wirtschaft wettgemacht. Daher dürfte sich das reale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2016 nicht sehr von dem Durchschnitt von 2,2% seit dem Ende der Großen Rezession Mitte 2009 unterscheiden.
Was hat die Fed vor?
Das Konsenswissen bestand zum Jahreswechsel 2016 in der Vorstellung, dass die Politiker vier zusätzliche Zinsanhebungen im Kalenderjahr (im März, Juni, September und Dezember) bekannt geben würden. Dieser Eindruck wurde im Prinzip durch die Offiziellen der Fed bestätigt. Die erste Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) liegt nun hinter uns und der Fed bleiben noch sieben weitere Sitzungen, in denen sie diese eventuellen verschärfenden Maßnahmen beschließen könnte. Angesichts der Rückkehr der Unsicherheit Anfang des Jahres fällt es schwer, sich noch vier Anhebungen vorzustellen.
Es gibt eindeutig keinen Zusammenhang zwischen den Erwartungen des Marktes und dem, was sich die Politiker als Endergebnis vorstellen. Im Bereich der Termingeschäfte mit Staatsanleihen kann man zwar nicht die überzeugendsten Erfolge bei der genauen Vorhersage der tatsächlichen Zinsänderungen durch die Fed vorweisen, jedoch findet man dort einige interessante Kennzahlen für die Marktstimmung und die Zinserwartungen im laufenden Jahr. Der Terminkontrakt für Dezember 2016 zeigt in Diagramm 1 eine deutliche Änderung der Erwartungshaltung nach dem „Aufwind“ von Mitte Dezember. Erkennbar ist auch, dass die Anleger sich die konventionelle Theorie der vier zusätzlichen Zinsanhebungen im laufenden Jahr niemals zu eigen gemacht haben. Bei Redaktionsschluss tendiert der Preismechanismus zu lediglich einer zusätzlichen Zinsanhebung im Jahr 2016 bzw. einen Wert von 55 Basispunkten, auf halbem Weg in der ½- bis ¾-Prozentspanne.
Die Fed dürfte das Tempo der Rückkehr zu normalen Zinssätzen verlangsamen. Der Rahmen für die Renditen von US-Staatsanleihen erscheint in diesem Jahr begrenzt. In einem solchem Umfeld sollten Anleger in Anleihen klugerweise alternative Ansätze erwägen, um ihre Rendite zu steigern.
An US-Aktien mit Dividendenrendite denken
Anleger, die eine Alternative zu Erträgen aus Anleihen suchen, finden unter Umständen eine praktikable Alternative in den Dividendenzahlungen von hochwertigen Unternehmen. Ein breit angelegter Korb von Aktien mit hoher Dividendenrendite, die nach der Höhe der ausgeschütteten Dividende gewichtet sind, bietet den Anlegern nicht nur eine value-orientierte Strategie, sondern auch eine erhebliche Renditeprämie gegenüber Staatsanleihen. Per Ende Januar boten die WisdomTree-Strategien US Equity Income und US SmallCap Dividend eine Dividendenrendite von mehr als 4,4%, was einer Renditeprämie von mehr als 250 Basispunkten im Vergleich zur aktuellen Rendite von 10-Jahres-US-Staatsanleihen entspricht. Während die Erwartungen an die US-Zinsen 2016 ungewiss bleiben, kann eine US-Dividenden-strategie mit Schwerpunkt auf ausgeschütteten Erträgen als dem besten Signal für Transparenz und Shareholder-Value eine praktikable Alternative für renditeorientierte Anleger bieten.
Anleger, die diese Meinung teilen, sollten die folgenden OGAW-ETFs in Erwägung ziehen (Ticker in Klammern):