Small Caps als verantwortungsvolle Rückkäufe
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Studien zu Aktienrückkäufen (und entsprechende Beiträge in den Medien) konzentrieren sich meist auf das Large-Cap-Marktsegment, doch Small Caps sind genauso wichtig.
Im vergangenen Jahrzehnt war die Aktionärsrendite ein besserer Bewertungsindikator als herkömmliche Marktkennzahlen (wie das Kurs-Buchwert-Verhältnis), die mit sehr schlechten Renditen verbunden waren.
Wenn man bei den renditestärksten Aktienquintilen des S&P 500 die Dividendenrendite mit der Dividendenrendite plus Rückkäufe vergleicht, schneidet die Dividendenrendite plus Rückkäufe um 200 Basispunkte (Bp.) pro Jahr besser ab.
Die Frage ist, ob die Überrendite bei Rückkäufen nur im Large-Cap-Segment auftritt. Zur Beantwortung dieser Frage haben wir für zwei Small-Cap-Indizes, den S&P 600 und den Russell 2000, die gleiche Attributionsanalyse für die Bewertungsfaktoren durchgeführt wie beim S&P 500.
Abbildung 1: Attribution der S&P-600-Renditen nach Bewertungsfaktoren: 10 Jahre bis 31. Dezember 2018
Quelle: WisdomTree für den Zeitraum vom 31. Dezember 2008 bis zum 31. Dezember 2018. Sie können nicht direkt in einen Index investieren.
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Maßstab für zukünftige Ergebnisse, und Anlagen können im Wert fallen.
Beim S&P 600 Index generierte das nach Aktionärsrendite oberste Quintil die höchste absolute Rendite im vergangenen Jahrzehnt (17,3 %). Dieses Quintil verzeichnete die höchste Rendite unter insgesamt 24 unterschiedlichen Aufschlüsselungen des S&P 600 auf der Grundlage des Kurs-Gewinn-Verhältnisses, des Kurs-Buchwert-Verhältnisses und der Dividendenrendite.
- Die Aktionärsrendite bot zudem im Vergleich zu anderen Bewertungskennzahlen die höchste relative jährliche Rendite in den vergangenen zehn Jahren. Das Quintil mit der günstigsten Aktionärsrendite generierte die größte Überrendite im Vergleich zum teuersten Quintil (+460 Bp./Jahr) und der Benchmark (+373 Bp./Jahr).
- Wenn wir die Renditen der obersten Quintile der Aktionärs- und Dividendenrendite miteinander vergleichen, stellen wir fest, dass die Rendite auf der Grundlage des Bewertungsfaktors Dividendenrendite plus Rückkäufe in den vergangenen zehn Jahren um 500 Bp./Jahr höher ausfiel als die Rendite ausschließlich auf der Grundlage des Bewertungsfaktors Dividendenrendite (17,34 % im Vergleich zu 11,77 %).
- Das letzte Jahrzehnt war auch ein starkes Jahrzehnt für dividendenlose Aktien. Sie schnitten um über 300 Bp./Jahr besser ab als das Quintil der dividendenstärksten Aktien.
- Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis war auf relativer und absoluter Basis ein guter Bewertungsfaktor für den S&P 600. Die jährliche Rendite für das Quintil mit dem niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnis (16,1 %) lag in den vergangenen zehn Jahren sowohl gegenüber dem Quintil mit dem höchsten Kurs-Gewinn-Verhältnis als auch gegenüber der Benchmark etwa 250 Bp./Jahr höher.
- Das Kurs-Buchwert-Verhältnis war hingegen kein nützlicher Wertindikator. Das Quintil mit dem teuersten Kurs-Buchwert-Verhältnis erzielte in den letzten zehn Jahren eine Outperformance von 481 Bp./Jahr gegenüber dem günstigsten Quintil und eine Outperformance von 296 Bp./Jahr gegenüber der Benchmark.
Das zugrunde liegende Aktienuniversum ist bei Small Caps sehr wichtig. Wenn wir die gleiche Faktorattribution für den Russell 2000 durchführen, sinkt die Gesamtrendite des Russell 2000 im Vergleich zu den 13,6 % pro Jahr des S&P 600 um etwa 160 Bp. auf 12,0 %. Das ist ein recht großer Unterschied für zwei nach der Marktkapitalisierung gewichtete Beta-Benchmarks für Small Caps.
Offensichtlich sind nicht alle Benchmarks gleich.
Der größte Unterschied zwischen dem Russell- und dem S&P-Index besteht darin, dass Unternehmen nur dann in den S&P-Index aufgenommen werden, wenn sie profitabel sind. Beim Russell 2000 entfallen hingegen normalerweise 20 % der Gewichtung auf spekulative, nicht profitable Unternehmen. Dieser Fokus auf Qualität hat sich für den S&P 600 als vorteilhaft erwiesen.
Die Anforderung des S&P 600 an die Profitabilität führte auch zu höheren Erträgen beim obersten Aktienquintil nach Bewertungsfaktoren.
Abbildung 2: Attribution der Russell-2000-Renditen nach Bewertungsfaktoren: 10 Jahre bis 31. Dezember 2018
Quelle: WisdomTree für den Zeitraum vom 31. Dezember 2008 bis zum 31. Dezember 2018. Sie können nicht direkt in einen Index investieren.
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Maßstab für zukünftige Ergebnisse, und Anlagen können im Wert fallen.
- Beim Russell 2000 generierte das nach Aktionärsrendite oberste Quintil die höchste absolute und relative jährliche Rendite im vergangenen Jahrzehnt (14,7 %). Dies steht in Einklang mit dem S&P 600. Wie angesichts der Outperformance des S&P 600 im Vergleich zum Russell 2000 zu erwarten war, hinkte das nach Aktionärsrendite oberste Quintil des Russell 2000 dem des S&P 600 um ca. 260 Bp./Jahr hinterher.
- Bei den Russell-2000-Unternehmen fügten Rückkäufe mehr als 200 Bp./Jahr hinzu, wenn man die obersten Aktienquintile nach den Bewertungsfaktoren Aktionärsrendite und Dividendenrendite miteinander vergleicht.
- Das Kurs-Gewinn-Verhältnis war ebenfalls ein sehr guter Bewertungsindikator für den Russell 2000. Die jährliche Rendite für das Quintil mit dem niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnis (14,0 %) übertraf sowohl das Quintil mit dem höchsten Kurs-Gewinn-Verhältnis als auch die Benchmark um etwa 200 Bp./Jahr.
- Das Kurs-Buchwert-Verhältnis war beim Russell 2000 in den letzten zehn Jahren ein etwas weniger schlechter Wertindikator als beim S&P 600. Das Aktienquintil im Russell 2000 mit dem teuersten Kurs-Buchwert-Verhältnis übertraf das günstigste Quintil und die Benchmark um jeweils 50 Bp. und 133 Bp.
- Die Aktien im Russell 2000 mit der höchsten Dividendenrendite schlugen jene mit der niedrigsten Rendite um 374 Bp./Jahr. Sie blieben in den letzten zehn Jahren allerdings etwa 115 Bp. pro Jahr hinter den dividendenlosen Aktien zurück. Die Outperformance der dividendenlosen Aktien liefert eine gute Erklärung für die starken Renditen der wachstumsorientierten Unternehmen im letzten Jahrzehnt.
Quelle für alle Daten: WisdomTree für den Zeitraum vom 31. Dezember 2008 bis zum 31. Dezember 2018
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