Beharren Sie bei Ihrer kurzen Duration nicht auf einer festen Verzinsung
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Das Umfeld für Anleihen wird von zwei Schlüsselfaktoren geprägt. Der erste Faktor ist selbstverständlich die aktuelle sowie prognostizierte Form der Renditekurve. Der zweite Faktor sind die hohen Geldbeträge, die private Haushalte laut Daten der US-Notenbank horten. Aufgrund dieser zwei Faktoren muss für kurzfristige Staatsanleihen ein Aufschlag bezahlt werden. Anleger sollten sich nicht auf festverzinsliche Wertpapiere versteifen, sondern eventuell auch Strategien mit variablen Zinssätzen in Erwägung ziehen. Im Folgenden werden die Gründe dafür erläutert.
Wenn wir von Zinsen sprechen, liegt der Fokus für gewöhnlich auf den Maßnahmen der US-Notenbank Fed und der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen. Wie bereits erwähnt, sind Anlagen in Instrumente mit kurzer Duration wegen der flachen und/oder inversen Form der Renditekurve von US-Staatsanleihen (ein Thema, über das ich viel geschrieben habe) attraktiver, weil Anleger die gleichen oder sogar höhere Renditeniveaus erreichen können, ohne das Zinsrisiko auf sich nehmen zu müssen. Die Märkte gehen zwar von einer Zinssenkung in diesem und im nächsten Jahr aus, aber laut unserer Prognose ist es wahrscheinlicher, dass die Fed in Bezug auf die Zinsen eine abwartende Haltung einnimmt.
Abbildung 1: Zweijährige US-Schatzwechsel vs. Leitzins der Fed
Quelle: Bloomberg, Stand: 3. Juni 2019.
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Maßstab für zukünftige Ergebnisse und der Wert von Anlagen kann fallen.
Gerade der zweite Punkt – eine abwartende Fed – muss unbedingt berücksichtigt werden, wenn eine Investition in Erwägung gezogen wird. Ich bin der Ansicht, dass der Markt für US-Staatsanleihen die Zinssenkung der Fed bereits eingepreist hat. Interessanterweise gibt es allerdings keine Signale von der Fed, dass sie in absehbarer Zeit einen solchen Zinsschritt vornehmen wird (siehe aktuelles Protokoll des Offenmarktausschusses der Fed). Vor diesem Hintergrund gehe ich davon aus, dass die Renditen kurzfristiger US-Staatsanleihen anfällig für potenzielle Aufwärtsrisiken sein können, wenn die Wirtschaft nicht ins Stocken gerät und die Inflation nicht mehr sinkt (unser Basisszenario).
In der obigen Grafik wird das historische Spread-Verhältnis zwischen den Renditen zweijähriger US-Staatsanleihen und dem Leitzinssatz der Fed hervorgehoben. Wie Sie sehen können, hat der letzte Rückgang der zweijährigen Rendite dazu geführt, dass der Spread zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung 60 Basispunkte (Bp.) in den negativen Bereich gerutscht ist. (Die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen beträgt 1,90 % und das obere Ende der Leitzinsspanne der Fed liegt bei 2,50 %.) Der historische mittlere Spread zwischen diesen beiden Instrumenten beläuft sich im Vergleich dazu auf etwa +30 Bp.
Fazit
Bei einer US-Wachstumsrate von 2 % bis 2,5 % und einer Arbeitslosenrate unter 4 % (klingt bekannt) sowie einem Abbau der Handelsspannungen zwischen den USA und China würde es meiner Ansicht nach trotz unvorhergesehener geopolitischer Ereignisse zu einem Anstieg der Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen kommen. Wenn die zweijährige Rendite wieder auf das obere Ende der aktuellen Leitzinsspanne der Fed steigt, würde sie laut einer vorsichtigen Schätzung 2,50 % betragen. Zuletzt lag sie im März auf diesem Niveau. Wenn es jedoch zu einer „Mean Reversion“ kommen würde, dann würden die Zinsen eher um 90 Bp. steigen. Festverzinsliche kurzfristige Staatsanleihen wären in diesem Szenario anfällig, während Strategien mit variabel verzinslichen Staatsanleihen geschützt wären. Wo würden Sie Ihr Geld investieren?
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