Die Inflation bringt Sie aus der Puste?
Es ist in letzter Zeit zu Angebotsschocks und politischen Reaktionen gekommen, die sich gegenseitig verstärkt und die Inflation auf ein deutlich erhöhtes Niveau getrieben haben. Die weltweite COVID-19-Pandemie hat in Lieferketten verheerende Schäden hinterlassen, was durch den Krieg in der Ukraine noch verstärkt wurde. Die dringend benötigte politische Reaktion auf die Pandemie (eine lockere Geld- und Fiskalpolitik, um die unter den Lockdowns leidenden Unternehmen und Haushalte zu entlasten) scheint rückblickend zu lange beibehalten worden zu sein und hat die Konsumnachfrage so hoch getrieben, dass die Hersteller sie nun kaum befriedigen können.
Zahlreiche Faktoren können die Inflation beeinflussen:
Eine Inflation in zweistelliger Höhe bedeutete in den USA in den 1970er- und 1980er-Jahren schwierige Zeiten für Haushalte, Unternehmen und Anleger. „Die große Inflation“, die Mitte der 1960er-Jahre ihren Anfang nahm, dauerte 17 Jahre und wurde einem Versagen der US-amerikanischen Wirtschaftspolitik zugeschrieben. Heute lernen wir, dass eine hohe Inflation nicht nur in den Geschichtsbüchern existiert. 2022 lassen sich Inflationsraten beobachten, die sich erneut einem zweistelligen Bereich nähern.
Was können Investoren tun, um sich vor Inflationsrisiken zu schützen?
Es gibt einige Anlageklassen und Strategien, die sich aus historischer Sicht in Zeiten einer hohen Inflation gut entwickelt haben. Aus diesem Grund gelten Rohstoffe, Gold und Qualitätsstrategien typischerweise als Inflationsschutz.
Rohstoffe schwanken historisch gesehen tendenziell parallel zur Inflation. Zwar sprechen viele andere zyklische Anlagen, wie Aktien, auf eine „erwartete Inflation“ an (Inflationserwartungen aufgrund der wirtschaftlichen Lage und des Geldmengenwachstums), Rohstoffe reagieren aber tendenziell auch gut auf eine „unerwartete Inflation“ (eine durch unvorhersehbare Angebots- oder Nachfrageschocks ausgelöste Inflation). Wenn die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen steigt, steigt auch der Preis für diese Güter und Dienstleistungen. Dies wiederum treibt die Preise der Rohstoffe in die Höhe, die zu ihrer Produktion eingesetzt werden. Erfahren Sie mehr über unser Rohstoffangebot.
Gold verhält sich häufig mehr wie eine Währung als wie ein Rohstoff. Doch im Gegensatz zu den meisten Fiat-Währungen lässt sich seine Menge nicht erhöhen. Als solches gilt es als „supersicher“ und aufgrund seiner Attraktivität und moderaten Knappheit häufig als hervorragendes Wertaufbewahrungsmittel. Wenn die Kaufkraft des Barvermögens sinkt, bevorzugen die Investoren häufig sogenannte „Hard Assets“, da ihnen aufgrund ihrer begrenzten Verfügbarkeit ein innerer Wert zugeschrieben wird. Erfahren Sie mehr über unser Goldangebot.
Qualitätsstrategien werden häufig als „Allwetteranlagen“ gerühmt. Sie können in Zeiten niedriger Volatilität beim langfristigen Vermögensaufbau helfen, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten aber auch als defensive Vermögenswerte eingesetzt werden. Qualitätsaktien lassen sich an ihren robusten Geschäftsmodellen, einer guten Markenpositionierung und finanzieller Stärke erkennen. Diese Attribute können helfen, der Inflation standzuhalten, da ihr großer Spielraum bei der Preisgestaltung es ihnen oft erlaubt, ihre Rentabilität in einem Umfeld hoher Inflation zu verteidigen. Erfahren Sie mehr über unsere Qualitätsstrategie.
Sensibilität der Anlageklassen gegenüber der Inflation
Die unten abgebildeten Charts zeigen die empfindliche Beziehung zwischen verschiedenen Anlageklassen und der Inflation:
Breite Rohstoffe steigen tendenziell sowohl bei erwarteter als auch bei unerwarteter Inflation. Gold steigt tendenziell bei unerwarteter Inflation. Sehr wenige Anlagen steigen bei unerwarteter Inflation. US Treasury Protected Securities (TIPS) – ein für den Inflationsschutz konzipiertes Instrument – schneiden in dieser Hinsicht schlechter ab als breite Rohstoffe.
Sensitivity of major asset classes to expected and unexpected inflation
Die Bedeutung des Faktors „Wachstum“
Rohstoffe und Gold scheinen sich in Szenarien mit einer hohen Inflation/einem hohen Wirtschaftswachstum gut zu entwickeln. Doch selbst wenn das Wirtschaftswachstum rückläufig ist (hohe Inflation/niedriges Wachstum), haben sich Rohstoffe und Gold gegenüber Aktien historisch durch eine relativ gute Performance ausgezeichnet.