Sind Ihre Investments in Emerging-Markets vollständig?
Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im November 2016 kam es bei Aktien aus den Emerging Markets (EM) vermutlich wegen seiner protektionistischen Haltung und seiner drastischen Aussagen zur Handelspolitik zu einer Verkaufswelle. Folglich gab der MSCI Emerging Markets Index im letzten Quartal des Jahres 2016 um 4,2 % nach und beendete die zuvor über vier aufeinanderfolgende Quartale anhaltende positive Entwicklung.
Dieser Ausverkauf stellte allerdings nicht das Ende, sondern lediglich eine kurze Unterbrechung der Rallye dar. Nach der „Verschnaufpause“ im 4. Quartal zogen EM-Aktien erneut deutlich an und erzielten im 1. Quartal 2017 eine Rendite von 11,5 %. Diese Entwicklung führte zum für diese Anlageklasse besten Quartal der vergangenen fünf Jahre.
Eine Grundannahme der Verhaltensforschung im Finanzsektor besteht darin, dass Kapitalflüsse dazu neigen, der Performance zu folgen. Derzeit gibt es nahezu 1.800 an US-Börsen notierte Fonds (ETFs)1. Der im 1. Quartal 2017 erfolgreichste dieser Fonds war ein EM-ETF; er verbuchte Zuflüsse von über USD 6,6 Mrd.2 Der Sprung dieses Fonds an die Spitze ist umso eindrucksvoller, weil EM-ETFs nur einen relativ kleinen Anteil am ETF-Universum ausmachen und derzeit insgesamt ein Anlagevolumen von USD 166 Mrd. umfassen (d. h. um etwa USD 75 Mrd. unter dem Volumen des größten auf den US-Markt fokussierten ETFs liegen).
Lücken in der Portfoliostrukturierung erkennen
In den Gesprächen, die wir mit unseren Mandanten zur Optimierung ihrer Modellportfolios führen, zeigen sich typischerweise einige interessante Trends. Nach unseren Erkenntnissen berücksichtigen viele Anleger in ihren Modellen Small-Cap-Aktien aus den USA. Dagegen greifen Investoren weniger auf internationale Small Caps zurück; noch seltener ist dies bei Small-Cap-Werten aus den Emerging Markets der Fall.
Uns erscheint dies wie das genaue Gegenteil unserer Empfehlungen für die Portfoliostrukturierung. Denn so entsteht aus unserer Sicht eine große Lücke in einem ansonsten vollständigen Modell. Nach unserer Einschätzung ist bei einer speziell auf die Emerging Markets abgestimmten Strukturierung eine höhere Small-Cap-Allokation sinnvoll.
Vorteile von EM-spezifischen Small Caps
Nicht nur wegen des offensichtlichen Wertentwicklungspotenzials von Small Caps sind wir überzeugt von einer Anlage in EM-Small-Cap-Werte.
Kleinere, eher auf das Inland orientierte Unternehmen wickeln ihr Geschäft üblicherweise zu einem größeren Teil in ihrem jeweiligen lokalen Markt ab. Auf diese Weise entsteht die Möglichkeit, organisch am erwünschten Aufstieg der Mittelschicht als Konsumenten in den Schwellenländern zu partizipieren (McKinsey bezeichnete diese Entwicklung als „größte Wachstumschance in der Geschichte des Kapitalismus”3).
Zudem besteht trotz der in den vergangenen Wochen weniger eindeutigen Positionierung der Vereinigten Staaten zum Thema Freihandel während der verbleibenden Amtszeit der Trump-Regierung noch immer die Möglichkeit eines Handelskrieges. Aufgrund ihrer Fokussierung auf lokale Märkte sind Small Caps in weit geringerem Maße abhängig von einer starken Entwicklung der globalen Nachfrage und daher besser vor einer Vielzahl möglicher Handelsauseinandersetzungen geschützt.
Insbesondere in den EM besteht das Risiko, dass es bei vielen nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes und ETFs zu einer deutlichen Übergewichtung großer Staatsunternehmen kommt. Hier besteht die Gefahr eines ineffizienten Managements; zudem sind die Interessen der Aktionäre für diese Unternehmen nicht in jedem Fall prioritär. Man stelle sich beispielsweise ein Staatsunternehmen vor, das gleichzeitig versucht, seine Gewinne und seine Arbeitsplätze zu maximieren. Durch Anlagen in Aktien von Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung lassen sich Investments in viele dieser unproduktiven Großkonzerne weitgehend vermeiden.
Small Cap allein ist nicht genug
Zudem haben wir festgestellt, dass unser dividendengewichteter Ansatz vor allem in weniger effizienten Märkten zum Tragen kommt. Dies gilt insbesondere für Mid- und Small-Cap-Werte. Eine Analyse der weltweiten Märkte für börsengehandelte Aktien könnte sogar zu dem Schluss führen, dass Small-Cap-Aktien aus den Emerging Markets unter allen Werten am ineffizientesten sind.
Unser WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividend Index wurde am 1. August 2007 aufgelegt. Seitdem hat er in seiner Entwicklung den breit gefassten MSCI Emerging Markets Index und den MSCI Emerging Markets Small Cap Index nicht nur übertroffen, sondern dabei auch eine geringere Volatilität als die genannten Indizes gezeigt.
Daher empfehlen wir nicht einfach nur die Anlage in EM-Small-Cap-Werte, sondern bevorzugt in solche Small Caps, die auch Dividenden ausschütten.
Nutzen Investoren diese Vorteile?
Der Small-Cap-Anteil am MSCI Emerging Markets Index liegt bei lediglich 1,5 %. Folglich profitieren ETFs und aktive Fondsmanager, die sich eng an diesem Index orientieren, kaum von den hier dargestellten Vorteilen. Der ETF mit den im 1. Quartal höchsten Kapitalzuflüssen ist an den MSCI Emerging Markets Investable Market Index gekoppelt. Dieser Index umfasst das gesamte anlagefähige EM-Aktienuniversum und weist einen höheren Anteil an Small Caps auf (insgesamt 12,4 %).
Damit ergibt sich gegenüber dem MSCI Emerging Markets Index bereits eine Verbesserung, die allerdings aus unserer Sicht nicht deutlich genug ausfällt. Sinnvoll wäre hier möglicherweise eine ausschließliche Anlage in den WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividend Index.
Einfluss der Implementierung des WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividend Index in Modellportfolios
Eine hypothetische Portfoliokombination des MSCI Emerging Markets Investable Market Index mit dem WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividend Index hätte unabhängig vom Anlagevolumen historisch bei niedrigerer Volatilität höhere Renditen erzielt. Wie in nachfolgender Grafik dargestellt, hätte sich mit jeden weiteren 10 % der Anlage in den WisdomTree Index eine schrittweise Verbesserung des Risiko-Ertrags-Profils ergeben.
Quellen: WisdomTree, Bloomberg, FactSet. Daten für den Zeitraum 01/08/2007-31/03/2017.
Wertentwicklungen in der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf künftige Ergebnisse zu.
Sie können nicht direkt in einen Index investieren.
Abgesehen von der überzeugenden historischen Entwicklung stützen auch die aktuellen Fundamentaldaten die Performance des WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividend Index und machen ihn so zu einer hochattraktiven Anlageoption. Angesichts der vom WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividend Index generierten Dividendenrendite von 4,17 % (MSCI Emerging Markets Investable Market Index: 2,32 %4) und des vergleichsweise niedrigen Bewertungsniveaus des WisdomTree Index (KGV 13,1 vs. 15,15) bietet jedes weitere Prozent Anlagevolumen, das in den WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividend Index verlagert wird, Potenzial für die Ankurbelung der vom Anleger erzielten Dividendenrendite und für die Reduzierung des Bewertungsniveaus des von ihm gehaltenen Portfolios.
Zahlreiche Anleger schichten ihre Investments derzeit erneut in die Emerging Markets um. Für sie käme es nun aber auch darauf an, ihre Anlagen durch dividendenausschüttende Small Caps zu ergänzen. Die Hinzufügung des WisdomTree Index bietet hier viele Vorteile. Mit Blick auf die seine Entwicklung stützenden gesamtwirtschaftlichen Faktoren kann der Index aus unserer Sicht für Anleger, die ihre EM-Anlagen ergänzen möchten, zweifellos ein effektives Instrument darstellen.
Sofern nicht anders angegeben, stammen die Daten von Bloomberg. Stand 31. März 2017.
1 Morgan Stanley, Stand 31.03.2017.
2 Bloomberg, Stand 31.03.2017.
3 Yuval Atsmon, Peter Child, Richard Dobbs und Laxman Narasimhan: „Winning the $30 Trillion Decathlon: Going for Gold in Emerging Markets“. McKinsey. August 2012.
4 WisdomTree, FactSet, Stand 31.03.2017.
5 WisdomTree, FactSet, Stand 31.03.2017.