Überraschend: Emerging-Markets-Aktien legen 2018 inmitten von politischem Säbelrasseln einen guten Start hin
Im bisherigen Verlauf des Jahres 2018 sind die globalen Finanzmärkte von hoher Volatilität gekennzeichnet. Vor allem zwischen den USA und China ist das Handelsverhältnis angespannt, aber auch Syrien und der Nahen Osten haben bedeutende „Unstimmigkeiten“ in den Beziehungen zwischen den USA und Russland sowie den USA und dem Iran zutage gefördert. Zum 20. April 2018 schloss die US-Schatzanweisung mit 10-jähriger Laufzeit mit 2,96 %, einer seit 2014 nicht mehr da gewesenen Rendite. In der Vergangenheit haben Schwellenmärkte in unsicheren Zeiten zu hohen Schwankungen geneigt. Wie haben sich die Schwellenmärkte also dieses Jahr bisher geschlagen?
Positive Renditen für Schwellenmärkte im Jahr 2018 (31. Dezember 2017 bis 20. April 2018)
Quelle: Bloomberg. Die historische Performance ist kein Indikator für zukünftige Ergebnisse. Ein direktes Investment in einen Index ist nicht möglich.
- MSCI Emerging Markets Index: Trotz der starken Korrektur im Februar ist die breite Emerging-Markets-Benchmark seit Jahresbeginn immer noch positiv und hat auch im bisherigen Jahresverlauf weiterhin positive kumulierte Renditen verzeichnet.
- MSCI Russia Index: Trotz eines starken Drawdowns verlief die Wertentwicklung dieses Index 2018 grundsätzlich flach bis leicht positiv. Vom 5. April 2018 bis zum 16. April 2018 war der MSCI Russia Index (gemessen in US-Dollar) um 14,5 % rückläufig. Doch eine starke Performance zu Beginn des Jahres sowie eine Erholung von 5,8 % zwischen dem 16. April 2018 und dem 20. April 2018 hat im bisherigen Jahresverlauf zu einer flachen Wertentwicklung geführt.
Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels liegt der Preis für Brent Rohöl über 74,00 USD pro Barrel. Am 6. April betrug er noch 67,11 USD pro Barrel – der Preis eines Barrels Öl ist also innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums um über 10 % gestiegen.
Wöchentliche Preisbewegungen für ein Barrel Brent Rohöl (31. Dezember 2017 bis 20. April 2018)
Quelle: Bloomberg. Die historische Performance ist kein Indikator für zukünftige Ergebnisse. Ein direktes Investment in einen Index ist nicht möglich.
Es ist möglich, dass dieser Aufwärtstrend des Ölpreises auf die Spannungen zwischen Russland und den USA sowie eventuell daraus resultierende Sanktionen zurückzuführen ist. Auch die Gerüchte über eine mögliche Aufhebung des „Iran-Abkommens“, das durch die US-Regierung unter Obama geschlossen wurde, könnten sich auf die Preise auswirken.
Da zu erwarten ist, dass die US-Schiefergasproduzenten die höheren Ölpreise ausnutzen werden, raten wir Investoren, nicht zu stark auf weitere Aufwärtsbewegungen des Ölpreises zu setzen. Andererseits liegt es in der Natur von geopolitischen Risiken, dass sie für Unsicherheit sorgen. Wer weiß, worauf der nächste Twitter-Hype die Aufmerksamkeit des Marktes lenken wird.
MSCI Emerging Markets Index: Energie führt breit gestreute Sektoren an
Quelle: Bloomberg. Die historische Performance ist kein Indikator für zukünftige Ergebnisse. Ein direktes Investment in einen Index ist nicht möglich.
Steigende Ölpreise ziehen die natürliche Reaktion nach sich, zu versuchen, über Futures oder Optionen Gewinne zu erwirtschaften. Dies ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, von höheren Ölpreisen zu profitieren.
Der Emerging-Markets-Energiesektor verzeichnete 2018 bisher einen Anstieg von 9,15 %, den höchsten aller Sektoren. Zusammen mit dem übergewichteten Engagement in diesem Sektor von 12 % wird leicht ersichtlich, warum der WisdomTree Emerging Markets Equity Income Index in diesem Jahr mit einer Overperformance aufwarten kann.
2017 war das Jahr der Informationstechnologie und wir sind immer noch der Ansicht, dass dieser Sektor innerhalb der Schwellenmärkte eine attraktive Wachstumschance bietet. Wir geben jedoch zu bedenken, dass die Welt sich noch nicht so sehr verändert hat, dass sie ihre Abhängigkeit und Sensibilität gegenüber Öl und fossilen Brennstoffen abgelegt hat.