Geopolitische Risiken liegen nie in weiter Ferne. Ist Ihr Portfolio darauf vorbereitet?
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Letzte Woche haben wir vier grundlegende, durch den aktuellen geopolitischen Konflikt ausgelöste Umschichtungen vorgestellt. Eine der von uns hervorgehobenen Veränderungen war die Tatsache, dass geopolitische Risiken nie in weiter Ferne liegen.
Das Chart unten zeigt, wie der Krieg in der Ukraine geopolitische Risiken verschärft hat, was bereits bei schweren Krisen in der jüngeren Vergangenheit der Fall war. Er hat sogar das wahrgenommene geopolitische Risiko der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China in den Schatten gestellt.
Quelle: WisdomTree, policyuncertainty.com. Stand der Daten: 7. April 2022.
Die historische Performance ist kein Anhaltspunkt für die künftige Performance und jedes Investment kann im Wert sinken.
Im Hinblick auf geopolitische Risiken sollten Investoren drei Aspekte beachten. Erstens: Die Risiken selbst sind sehr schwer vorhersehbar. Man kann einfach nie wissen, wo auf der Welt sich die nächste Krise zusammenbraut. Zweitens: Noch schwieriger vorherzusehen ist, ob und wann aus erkennbaren Risiken schwere geopolitische Vorfälle werden. Und drittens: Eine Vorhersage über die Folgen für die Märkte ist unmöglich.
Investoren ziehen anhand der ihnen verfügbaren Informationen ihre eigenen Schlüsse, schätzen die Wahrscheinlichkeit bestimmter Ergebnisse ein und treffen dementsprechende Anlageentscheidungen. Die Marktpreisfindung ist vor allem in Bezug auf geopolitische Risiken alles andere als effizient.
Der Konflikt in der Ukraine hat zweifelsfrei zu unvorstellbarem menschlichen Leid geführt. Aber auch auf Wirtschaft und Märkte hat er grundlegende Auswirkungen. Der Konflikt hat Verwerfungen in den bereits fragilen Lieferketten aufgedeckt, Stagflationsrisiken für die Weltwirtschaft geschaffen und Fragen über Energie- und Ernährungssicherheit aufgeworfen.
Wie positionieren sich die Investoren, um sich vor den negativen Auswirkungen zu schützen?
Gold steht einmal mehr im Blickpunkt
Geopolitische Risiken fördern häufig die Nachfrage nach Gold. Es gab schon früher Zeiten, in denen sich Gold schwach entwickelte, nach einem geopolitischen Ereignis aber wieder Leben in das Edelmetall kam. Dies war im Vorfeld des Golfkriegs und nach dem Anschlag vom 11. September der Fall.
Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine verzeichnet Gold eine starke Nachfrage, sowohl durch die spekulative Positionierung in Futures als auch durch die physische Nachfrage über Exchange-Traded Products. Gold hat sich in den letzten Wochen trotz steigender US-Treasury-Renditen und eines starken Dollars wacker geschlagen – beides sorgt bei dem gelben Metall normalerweise für Gegenwind. Es scheint, als gleiche die Nachfrage nach Gold als sichere Anlage diesen Gegenwind mehr als aus.
Investoren entscheiden sich bei Aktien für Qualität
Wie Gold, das in einem Portfolio in schwierigen Zeiten Kapitalschutz bieten kann, können auch Aktienengagements robuster gestaltet und gegen Unsicherheit gewappnet werden. Wenn ein geopolitisches Risiko Realität wird, ist es für die Investoren möglicherweise bereits zu spät, um einen Schutz einzubauen. Die Investoren benötigen ein „Allwetter“-Engagement, das in turbulenten Zeiten Schutz bietet, ohne dafür das Aufwärtspotenzial zu opfern, wenn die Märkte boomen.
Qualität wird von den Investoren zunehmend als Faktor anerkannt, der dieses wünschenswerte Gleichgewicht bietet. Wir definieren Qualität als Unternehmen mit gesunden Finanzen, die anhand robuster Geschäftsmodelle Umsatz generieren. Rentable Unternehmen sind tendenziell besser in der Lage, Marktvolatilität zu tolerieren. Qualitätsunternehmen verfügen tendenziell auch über einen großen Spielraum bei der Preisgestaltung. Das bedeutet, dass Marktabschwünge die Margen nicht so stark negativ beeinflussen, wie dies zu erwarten wäre. Außerdem sind diese Unternehmen im Allgemeinen weniger stark verschuldet, weshalb sie besser auf Umfelder mit steigenden Zinsen vorbereitet sind – eine weitere Dynamik, die sich derzeit beobachten lässt.
Mehr dazu erfahren Sie im Artikel Qualität für unsichere Zeiten..
Die Veränderung der Landschaft
Die Veränderung in der Investmentlandschaft liegt in der Erkenntnis, dass defensive Engagements nicht erst nach dem Eintreten negativer Ereignisse aufgenommen werden sollten. Stattdessen sollten sie sich kontinuierlich im Portfolio befinden, um es robuster zu machen und besser gegen Widrigkeiten zu wappnen. Schließlich kann man nie wissen, wann diese eintreten.
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