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Kommt jetzt endlich die große Aktienrotation?
Die wichtigsten Erkenntnisse
- Der 10. Juli markiert den potenziellen Beginn einer Aktienrotation weg von den „Magnificent Seven“ und hin zum Rest des Marktes.
- Diese Aktienrotation wird durch die bevorstehenden Zinssenkungen der Fed, die Ertragslücke zwischen den „Magnificent Seven“ und dem Rest des Marktes und die voraussichtliche Rallye der Small-Caps nach den US-Wahlen unterstützt.
- Eine solche Rotation wird die Anleger dazu zwingen, ihre Portfolios in Richtung diversifizierter Portfolios und Portfolios mit mehr Small-Caps umzuschichten, wie es in diesem Blog vorgeschlagen wird.
In den letzten 18 Monaten haben die „Magnificent Seven“ die Performance und die Darstellung der Märkte bis zum Überdruss dominiert. Eine Zeit lang sah es so aus, als ob nichts ihren Vormarsch aufhalten könnte und sie der Schwerkraft für die nächsten Jahre trotzen würden. Aber genau wie im Leben ist auch an der Börse nichts für immer.
Am 10. Juli haben die Magnificent Seven in Form eines starken Verbraucherpreisindexes (CPI) möglicherweise endlich einen würdigen Gegner gefunden. Nach der Veröffentlichung eines niedriger als erwartet ausgefallenen Verbraucherpreisindex (+3 % im Jahresvergleich) und eines Kern-CPI (+3,3 %) durch das Bureau of Labor Statistics scheinen die Märkte endlich zu schwenken. Innerhalb einer Woche stieg der Russell 2000 um 9,2 %, während der Nasdaq -4,2 % verlor. Im gleichen Zeitraum übertraf der S&P 500 den S&P 500 Equal Weight um 4,3 %.
Diese Rotation weg von den Magnificent Seven und hin zu Small-Caps-Werten war zwar weder zeitlich noch vom Ausmaß her vorhersehbar, hat aber lange auf sich warten lassen. Wir bei WisdomTree sind der Meinung, dass sich einige Katalysatoren zusammentun und zu einem breiteren und längeren Trend führen könnten, bei dem sich der Markt verbreitert, die übrigen 493 Aktien im S&P 500 sowie die Small-Caps sich erholen und zu den Magnificent Seven aufschließen.
Die Fed senkt endlich die Zinsen
Erstens steuert die Federal Reserve (Fed) auf ihre erste Zinssenkung im September zu. Die Märkte interpretierten den Verbraucherpreisindex für Juli als die endgültige Bestätigung, die die Fed brauchte, und reagierten entsprechend. Zinssenkungen sind für alle Unternehmen wirtschaftlich sehr vorteilhaft, umso mehr für Unternehmen, die Kredite aufnehmen müssen, um zu investieren, oder die noch nicht profitabel sind. Mit anderen Worten, sie kommen Small-Cup-Unternehmen eher zugute.
- In neun der letzten 11 Zinssenkungs-Zyklen (beginnend im Jahr 1974) haben Aktien in den ersten 12 Monaten nach der ersten Senkung zugelegt.
- In sechs dieser neun Zyklen haben sich Small-Caps besser entwickelt als Large-Caps und Mega-Caps.
- Auch in den beiden Zyklen, in denen sich Aktien negativ entwickelten, schlugen Small-Caps sowohl Large-Caps als auch Mega-Caps und erzielten in einem Zyklus sogar positive Renditen.
Abbildung 1: Historische Wertentwicklung den 12 Monaten nach der ersten Zinssenkung
Quellen: WisdomTree und Ken French, Daten mit Stand Mai 2024, dem letzten Datum der verfügbaren Daten. Small-Caps: Untere 30 % des Portfolio Large-Caps: Obere 30 % des Portfolio Mega-Caps: Obere 10 % des Portfolio Markt: alle CRSP- Unternehmen mit Sitz in den USA, die an der NYSE, AMEX oder NASDAQ notiert sind. Die historische Wertentwicklung ist kein Indikator für die zukünftige Performance und alle Anlagen können an Wert verlieren.
Die Ertragslücke schließt sich endlich
Zweitens schließt sich der Abstand zwischen den „Magnificent Seven“ und dem Rest des Marktes bei den Ertragserwartungen gegen Ende des Jahres deutlich. Während die „Magnificent Seven“ im Jahr 2023 und in der ersten Jahreshälfte 2024 ein deutlich höheres Ertragswachstum verzeichneten, holt der Rest des Marktes auf. Die Prognosen für das 4. Quartal 2024 und das Jahr 2025 sind in den beiden Gruppen weitgehend ähnlich. Dies sollte den Aktien neben diesen sieben Mega-Caps die Möglichkeit geben, die Aufmerksamkeit der Anleger zu gewinnen und aufzuhohlen.
Abbildung 2: Ertragswachstum bei US-Aktien
Quellen: WisdomTree, FactSet. Stand Ende Juni 2024. Die historische Wertentwicklung ist kein Indikator für die zukünftige Performance und alle Anlagen können an Wert verlieren.
Die US-Präsidentschaftswahl und eine Rallye bei Small-Caps zum Jahresende
Schließlich sorgt die US-amerikanische Präsidentschaftswahl für erhebliche Unsicherheit, die die Märkte tendenziell belastet. Historisch gesehen nimmt die Unsicherheit ab, sobald das Wahlergebnis bekannt ist, was sehr oft zu einer Jahresendrallye bei Small-Caps führt. Abbildung 3 zeigt, dass Small-Caps nach den letzten 15 Wahlen bis zum Jahresende eine durchschnittliche Rendite von 4,77 % erzielten, während sie in Jahren ohne Präsidentschaftswahlen nur 2,24% erzielten. Im Durchschnitt haben Small-Caps den Markt in den Jahren der Präsidentschaft geschlagen, während Mega-Caps unterdurchschnittlich performten.
Abbildung 3: Durchschnittliche Wertentwicklung von US-Aktien in Wahl- und Nichtwahljahren
Quellen: WisdomTree und Ken French, Daten mit Stand Mai 2024, dem letzten Datum der verfügbaren Daten. Small-Caps: Untere 30 % des Portfolio Large-Caps: Obere 30 % des Portfolio Mega-Caps: Obere 10 % des Portfolio Markt: alle CRSP- Unternehmen mit Sitz in den USA, die an der NYSE, AMEX oder NASDAQ notiert sind. Die historische Wertentwicklung ist kein Indikator für die zukünftige Performance und alle Anlagen können an Wert verlieren.
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