Sechs Best Practices im Handel zur Optimierung Ihrer ETF-Ausführung
Fast täglich wächst die Zahl der Investoren, die ETFs nutzen. Deshalb bekommen wir zunehmend Fragen zur Ausführung und Implementierung von ETFs. Ziel dieses Blogartikels ist es, einige der am häufigsten gestellten Fragen zu beantworten. Es ist zwar wichtig zu beachten, dass ETF-Trades auf mehrere Weisen implementiert werden können und somit keine einzige richtige Methode zur Ausführung existiert, es gibt jedoch einige einfache Leitlinien, die Investoren unserer Ansicht nach helfen, die Einzelheiten der ETF-Ausführung besser zu verstehen.
Da Investoren kleine bis mittlere Ordergrößen am häufigsten an der Börse ausführen, konzentriert sich dieser Blogartikel auf diese Größen.
1) Fokus auf Spannen, nicht auf Volumen
Im Gegensatz zu einzelnen Aktien ist das Volumen eines ETFs nicht das beste Merkmal zur Einschätzung von dessen Liquidität. Obwohl es stimmt, dass ETFs mit einem hohen Umsatz eine verbesserte Handelbarkeit bieten können, stammt die große Mehrheit der in einem bestimmten ETF verfügbaren Liquidität aus dem zugrunde liegenden Markt. Ein besserer Indikator ist oft der relative Preis der Produkte, da sich dieser in den Kosten des Autorisierten Teilnehmers für den Zugang zum zugrunde liegenden Markt sowie für die Creation und Redemption von ETF-Anteilen widerspiegelt.
2) Marktfähige Limit-Orders statt Market-Orders
Die bessere Vorgehensweise ist, marktfähige Limit-Orders mit dem Ziel einer Order mit einer hohen Ausführungswahrscheinlichkeit zu platzieren, die gleichzeitig Schutz dagegen bietet, dass das Orderbuch aus dem Ruder läuft. Im Allgemeinen ist ein Market Maker gerne bereit, größere als die typischerweise quotierten Volumen einzupreisen, während die Preise hinter den Quotes des Market Makers von spekulativen Investoren stammen werden, die einen höheren Preis abwarten, bevor sie handeln. Wenn das Volumen, das Sie ausführen möchten, über dem von dem Market Maker quotierten Volumen liegt, müsste dieser seine Quotes aktualisieren, um Ihre Order zum vorherrschenden Marktpreis erfüllt zu können. Dies ist möglich durch das Erteilen einer Limit-Order, bei der das Limit beim aktuell quotierten Preis des Market Makers gesetzt wird, während bei einer Market-Order das Risiko besteht, das Orderbuch vollkommen aus dem Ruder laufen zu lassen.
Tabelle 01: Definition der oben verwendeten Begriffe
Market order |
Eine Order zum sofortigen Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers zum vorherrschenden Marktpreis. |
Limit order |
Eine Order zur Ausführung eines Börsengeschäfts zu einem bestimmten Preis (dem Limit-Preis) oder besser. Im Fall einer Sell-Order wird ein Mindestpreis festgelegt bzw. im Fall einer Buy-Order ein Höchstpreis. |
Marktfähige Limit order |
Eine marktfähige Limit-Order ist eine Buy-Order mit einem Preis, der dem niedrigsten Briefkurs entspricht oder darüber liegt, oder eine Sell-Order mit einem Preis, der dem höchsten Geldkurs auf dem Markt entspricht oder darunter liegt. |
3) Um Eröffnungs- und Schlussauktionen Vorsicht walten lassen
Es sollte möglichst vermieden werden, zu nahe an einer Eröffnungs- oder Schlussauktion auszuführen. Kurz nach der Eröffnung müssen Market Maker oft mit einer größeren Volatilität und einer niedrigeren Liquidität in den zugrundeliegenden Märkten umgehen, während sich die Preise zu Beginn einer neuen Börsensitzung stabilisieren. Ebenso verhält es sich kurz vor der Schließung, wenn die Market Maker unter dem Druck stehen, ihr Risiko zu senken, denn zu dieser Zeit beginnen sie mit dem Tätigen von Sicherungsgeschäften. Beide Situationen können zu größeren Geld/Brief-Spannen sowie zu einer geringeren Anzahl an Market Makers führen, die Quotes für ein bestimmtes Produkt abgeben.
4) Auf Volatilität achten
Ähnlich wie in den Zeiträumen um Auktionen, kann auch die Volatilität in den zugrunde liegenden Märkten zu Unsicherheit und somit dazu führen, dass Market Maker Ihre Quotes ausweiten. Eine der häufigsten Situationen, in der sich dies beobachten lässt, ist bei der Bekanntgabe wichtiger Daten und wichtiger Ereignisse (z. B. US-Arbeitsmarktdaten und Zinsenscheidungen der Bank of England). Eine erhöhte Marktvolatilität kann sich jedoch aus vielen Gründen ergeben. Jede Marktsituation ist anders, eine Ausführung in Zeiten hoher Volatilität kann sich jedoch schwierig gestalten, und es besteht ein erhöhtes Risiko auf eine Ausführung zu schlechten Konditionen. Wenn Sie nicht zu oder vor einer bestimmten Zeit traden müssen, ist es unter Umständen am besten, dies in volatilen Zeiten zu vermeiden. Falls Sie jedoch traden müssen, ist ein gutes Risikomanagement (z. B. Limit-Orders) unabdingbar.
5) Traden, wenn die zugrunde liegenden Wertpapiermärkte geöffnet sind
Viele ETFs bieten Zugang zu Märkten, deren Handelszeiten nicht mit denen übereinstimmen, in denen der ETF selbst gehandelt wird. Typischerweise können wir beobachten, dass ein ETF mit einer engeren Spanne gehandelt wird, wenn der zugrunde liegende Markt geöffnet hat, und mit einer breiteren Spanne, wenn er geschlossen hat, da in diesem Fall weniger Informationen zum wahren Wert der Basiswerte vorhanden sind. Wenn möglich, sollte ausgeführt werden, solange die zugrunde liegenden Märkte geöffnet sind. Im Fall eines Handels an europäischen Börsen wäre dies für asiatische Basiswerte im Laufe des Vormittags und für Produkte mit einem Engagement auf dem amerikanischen Kontinent im Laufe des Nachmittags.
6) Im Zweifel Unterstützung in Anspruch nehmen
Wie auch wir bei WisdomTree, verfügen die meisten ETF-Emittenten über ein eigenes Team für die Kapitalmärkte, das Investoren gerne eventuelle Fragen beantwortet. Wir hoffen, dass wir Ihnen hiermit einen Einblick in die besten Vorgehensweisen bei der ETF-Ausführung geben konnten, sollten Sie jedoch weitere Fragen haben, freuen wir uns jederzeit über Ihre Kontaktaufnahme. Bei ETFs handelt es sich um differenzierte Produkte, und wir möchten sicherstellen, dass Sie bei jedem Trade hervorragenden Service erhalten und den bestmöglichen Preis erzielen.
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